Diese Aussage unseres Schatzmeisters Peter bei seiner Anmeldung zur Tour kann ich nach der Reise nun nachvollziehen.
Am 01.5.2019 brachen wir mit insgesamt 16 Bikes Richtung Sardinien auf. Die weiteste Anreise hatte definitiv der Addi und seine Frau Anna aus Island.
Der überwiegende Teil fuhr von München aus, wobei eine Gruppe in der Toskana vom 01. auf den 2. übernachtete und eine zweite Gruppe am ersten Tag in Sirmione am Gardasee ihre „Zelte“ aufschlug. Die restlichen 5 Teilnehmer reisten individuell zur Fähre nach Livorno am 02.05.2019 an. Nicht geplant und vollkommen zufällig trafen die beiden Münchner Gruppen am Abend kurz vor Livorno zufällig in einem Gasthaus aufeinander.
Dank Domenico, unserem italienisch kundigen Mitfahrer, wurden uns in dem eigentlich geschlossenen Restaurant noch ein paar richtig gute Nudeln gemacht.In Livorno gab es allerdings noch ein paar Irrfahrten quer durch den Hafen, bis wir endlich die richtige Zufahrt zur Fähre erwischten. Beim anschließenden Treffen an der Schiffsbar gab`s dann das erste sardische Bier – oder waren es doch zwei ……….?
Am Morgen des 03.05. ging`s dann von Olbia in verschiedenen Gruppen auf unterschiedlichen Routen zu unserem Hotel Saraceno in Arbatax an der Ostküste der Insel.
Mein erster Eindruck von Sardinen: Unglaublich – eine Kurve nach der anderen, eine meist saubere glatte Fahrbahn mit einem exzellenten Grip und so gut wie keine längere Gerade – die Straßenbauer in Sardinien müssen alle Motorradfahrer sein.
Leider war das Wetter für südländische Verhältnisse frisch, maximal 12 – 13 Grad, aber trocken.
Das Hotel Saraceno in Arbatax stellte sich als eine ziemlich weitläufige Anlage heraus, die in kleineren Wohneinheiten mit jeweils mehreren Zimmern aufgeteilt ist. Frühstück und Abendbuffet waren reichhaltig – abgenommen hat definitiv keiner!
Am nächsten Tag war es regnerisch, wobei einige von uns mit Glück nur nasse Straßen hatten. Die Anderen erwischten einen richtigen Platzregen und die geplante Tour wurde gekürzt.
Am darauffolgenden Tag war es zum Glück wieder trocken, aber extrem stürmisch und kalt.
Addi hat abends mit einem Augenzwickern zum Besten gegeben, dass er die Seitenkoffer voll Steine gepackt hätte, um der Maschine mehr Gewicht und Spurstabilität zu geben. Und als das nicht reichte, hat er sich auch noch Steine in alle Taschen des Anzuges gestopft, so dass er sich dann in den Bergen auf der Straße halten konnte und nicht in den Abgrund oder in die Felsen gefahren ist. Ob alle Isländer dies so machen, blieb allerdings sein Geheimnis.
Mittlerweile wurde mir klar, dass ich die zwei kurzen Hosen und die zwei Badehosen sowie die meisten T-Shirts zu Hause hätte lassen können. Mehr warme Sachen wären angesagt gewesen. Aber „Rei in der Tube“ hat geholfen.
Am Montag, den 6.5., fuhren wir in zwei Gruppen nach Oliena zum Expierence Hotel Su Gologone zum Mittagessen. Der Weg dahin, wie könnte es anders sein, Kurve an Kurve und eine beeindruckende Landschaft.
Nach dem leckeren Essen und einer ausführlichen Führung durch die liebevoll angelegte Hotelanlage machten wir uns in kleineren Gruppen wieder auf den Weg zurück in’s Hotel. Wir haben dabei den Abstecher über Cala Gonone gemacht. Nachdem ich schon so viel von diesem Ort gehört hatte war ich echt gespannt, was mich erwartete. Richard gab uns den Tipp, unbedingt über die alte nördliche Betonstraße nach Cala Gonone zu fahren. Der Blick sei einfach grandios.
Als wir dann oben aus dem Wald kamen und plötzlich der Blick bei strahlend blauem Himmel frei auf den unten liegenden Ort und das Meer fiel, wusste ich was er meinte. Danke Richard. Ein leckeres italienisches Eis später fuhren wir über die exzellent ausgebaute SS125 wieder zurück nach Arbatax.
Am Dienstag wurde es endlich etwas wärmer und eine Tour zur Costa Rei, südliche Ostküste mit der Küstenstraße nach Cagliari war auf dem Plan.
Am Mittwoch war eine Gruppe erneut zur südlichen Ostküste zu „Sand- und Wasserspielen mit dem Bike“ unterwegs. Ich wollte mit Anja eine seit Jahren gesperrte Strecke nördlich von Villagrande Strisaile fahren. Allerdings war die Strecke nach einigen Kilometern in Folge eines Murenabganges unpassierbar, so dass wir umkehren mussten.
Zum Ausgleich gingen wir Motorradwandern durch den Naturpark Gennargentu nördlich von Seui.
Leider war der Mittwoch auch schon der letzte Tag im Hotel und am Abend kamen alle nochmal zusammen, um den Abschied gebührend zu feiern.
Am Donnerstag früh ging`s den Weg umgekehrt zurück nach Olbia. Haukur, Flo und Peter haben bei dieser Fahrt auch dann endlich den Elefantenfelsen – Roccia dell`elefante – bei Castelsardo besucht.
Über Nacht brachte uns die Fähre wieder zurück ans Festland nach Livorno.
Einige fuhren direkt am Freitag früh von der Fähre ab nach Hause. Wie sich später herausstellte, war dies keine schlechte Wahl.Alle anderen, die beabsichtigt hatten in 2 oder 3 Tagen Richtung Norden nach Hause zu fahren, hatten ab den Alpen nicht nur mit der Kälte der Eisheiligen zu kämpfen, sondern auch mit zunehmenden (Schnee-)Regen.
Herzlichen Dank an alle für die schöne Tour und dass alle wieder gesund nach Hause gekommen sind!
PS: In guter Erinnerung wird uns der örtliche Reifenhändler Sasso Gomme zwischen Tortoli und Arbatax behalten – der gute Grip der Straßen auf Sardinien kostete Gummi und insgesamt 5 Bikes bekamen neue Sohlen aufgezogen. Und das zu günstigeren Preisen als bei uns. Dank an Marco und sein Team für den vorzüglichen Service.
Impressum Datenschutz Kontakt Copyright 2024 BMW GS Club International e.V.